Biedermann und die Brandstifter - Szene 6 - Inhalt

Inhalt

Zu Anfang der sechsten und letzten Szene ist das Gansessen in vollem Gange. Über die Bemerkung von Schmitz und Eisenring, sie hätten Putzfäden statt Holzwolle aufgetrieben, lacht Biedermann wie über einen gelungenen Witz. zum Photo Seine Frau Babette dagegen sieht die Sache so ernst wie sie ist. zum Photo Unverschämt und unverfroren machen die beiden sich am Tisch breit und äußern den Wunsch nach einer festlichen Tafel, die ihnen natürlich auch sofort serviert wird, mit allem, was extra zur Seite geschafft wurde. zum Photo Inzwischen geben sich die beiden ganz unverhohlen als Brandstifter zu erkennen. Biedermann lacht. Er will nicht als „Spießer" gelten, „der keinen Humor hat.... den man ins Bockshorn jagen kann". Dann spielt Schmitz, der nach eigenen Angaben eine Woche beim Theater war, bevor es niederbrannte, mit Hilfe eines übergeworfenen Tischtuchs Knechtlings Geist. zum Photo Frau Biedermann erschrickt aufs Äußerste, auch Anna hat große Angst. zum Photo Während des Spiels kommt die Erinnerung an Hugo von Hofmannstahls „Jedermann" auf.

Biedermann lacht über jeden albernen und ordinären Witz und grölt schließlich zusammen mit Schmitz und Eisenring ein dummes Lied, aus dem sie durch Sirenengeheul gerissen werden. zum Photo Die beiden Ganoven gestehen unumwunden, dass sie meistens so vorgehen, indem sie zunächst Feuer in die Außenbezirke legen, damit die Feuerwehr abgelenkt wird. zum Photo Jetzt endlich vergeht auch Biedermann das Lachen, allerdings will er den Ernst der Situation immer noch nicht erkennen, sondern hält das alles für einen - wenn auch schlechten - Scherz. zum Photo Dennoch bleibt er bei seiner Verbrüderung zum Photo und gibt ihnen, nachdem sie sich zur Brüderschaft geküsst haben zum Photo - sogar die Streichhölzer. zum Photo Gegenüber Babette erklärt er diese Handlung damit, daß wirkliche Brandstifter ja Streichhölzer haben würden. zum Photo Der Dr. phil., der eine eilige Erklärung abgeben will über seinen Irrtum, mit beiden zusammengearbeitet zu haben, wird übertönt vom Geheul der Sirenen. Er überreicht Biedermann ein Schriftstück, in dem er sich distanziert, nachdem es zu spät ist, weil er erkannt hat, dass Schmitz und Eisenring nicht aus Ideologie, sondern aus purer Lust Feuer legen. zum Photo

Der Schlusschor wiederholt, was Frisch als Untertitel gesetzt hat: „Lehrstück ohne Lehre", indem die Geschichte des Biedermann als sinnlos bezeichnet wird, weil sie nichts änderte und - so weiß man - nichts ändern wird. zum Photo

(Sybille Heidenreich. Biedermann und die Brandstifter. Hollfeld 1974)





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